Thursday, May 18, 2006

Eintritt für Ba'thisten verboten


Mittwoch, 24. Mai 2006, um 19:05
Ort: Radio Ö1 Vergangenheitspolitik im neuen Irak
Gestaltung: Peter Pirker
In der nordirakischen Stadt Suleymania steht ein denkwürdiges Gebäude: das Red Building. Der Saddam-Diktatur hatte es als Gefängnis, Folterzentrum und Zentrale der Ba'th-Partei gedient. Heute beherbergt es ein Museum und eine Gedenkstätte an die Opfer des Regimes. Nach dem Sturz der Diktatur schuf die kurdische Regionalregierung weitere Erinnerungsorte, etwa das Memorial in Halabja, wo bei einem Giftgasangriff 1988 5.000 Kurden getötet wurden."Eintritt für Baathisten verboten", hieß es bis vor kurzem auf einem Schild am Eingang. Doch im März dieses Jahres nahmen die offiziellen Erinnerungsfeiern einen unerwarteten Verlauf: Tausende Demonstraten verhinderten Ansprachen von Politikern und forderten wütend Entschädigungen für die Opfer und den lang versprochenen Wiederaufbau der Stadt. Ein Demonstrant wurde erschossen, die Proteste gerieten außer Kontrolle, das Memorial ging in Flammen auf.Nicht nur die juristische Aufarbeitung der Verbrechen und die Frage nach dem Umgang mit ehemaligen Ba'thisten steht auf der Tagesordnung. Darüber hinaus gibt es offenbar eine tiefe Kluft zwischen offiziellem Gedenken und den Ansprüchen der Opfer. Der Kampf um Erinnerung hat begonnen.
die jüdische

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