Sunday, January 14, 2007

Bahamas: Aufruf zur Demonstration gegen die gefährlichsten Politiker unserer Zeit

Vortrag und Diskussion am Samstag, den 27. Januar 2007 um 19:00 Uhr
Damit alle besorgten Nachfragen, warum die Bahamas schweige, ob personelle Engpässe, Überarbeitung oder mangelndes Interesse die Redaktion verhindert habe, zu einer seit Anfang Dezember angekündigten „Großdemonstration“ mit aufzurufen, ein für allemal beantwortet sind, erklären wir in voller geistiger Frische und Muße:
Wir rufen zu einer Großdemonstration anläßlich der Teheraner „Holocaust-Konferenz“, die am 28.1.07 in Berlin stattfinden soll, n i c h t auf; nicht unter dem im Netz verbreiteten Aufruf und auch nicht mit einem eigenen.
Wir bestreiten den Aufrufern, es ernst zu meinen, und kommen vielmehr zu dem Ergebnis, daß die wohl zufällig in nächster zeitlicher Nähe zum Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz anberaumte „Großdemonstration“, die ausgerechnet am Denkmal für die ermordeten Juden Europas enden soll, als Lockerungsübung wider den tierischen Ernst gedacht und weit eher geeignet ist, die fünfte Jahreszeit, die närrische, einzuleiten. Am genannten Denkmal, diesem Freiluftgelände für deutsche Spaßkultur auf der seit Jahren mit Skateboards und Picknickpaketen, lustigen Haschespielen und Übungen in Freeclimbing eine Nation sich auf die Weltmeisterschaft der Herzen, die sie im Sommer 2006 so bravourös gewann, vorbereitet hatte, „den gefährlichsten Politiker unserer Zeit“ anprangern zu wollen, haben wir einem der maßgeblichen Aufrufer, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), jederzeit zugetraut. Deren langjähriger, bis zum 16.11.2006 im Amt gewesene Präsident Manfred Lahnstein (SPD), der die Himmelfahrt von Scheich Yassin öffentlich bedauert hat und mit einem anrührenden Roman über die deutsch-jüdische Familiengeschichte seiner Frau die Herzen eroberte, war 13 Jahre unablässig dafür tätig, daß deutsch-israelische Freundschaft mit den eindeutigen arabischen Vorlieben deutscher Außenpolitik seit den frühen 70er Jahren nicht kollidiert. Sein Nachfolger, Johannes Gerster (CDU), der stolz den „ersten Bibelgarten Deutschlands“ präsentiert, verkündete schon im Dezember dem sächsischen Teil der Gemeinde: „unser Bibelgarten-Bus fährt ab Synagoge Dresden über Großröhrsdorf, Pulsnitz – Kamenz bis zur S-Bahn Berlin-Adlergestell und zurück“. Gerster weiß für die Seinen klar zu benennen, welcher Gewinn eine Großdemonstration „gegen den gefährlichsten Politiker unserer Zeit“ für das deutsche Vereinswesen sein kann: „Heute möchte ich Sie sehr herzlich bitten, soweit es ihre eigenen Veranstaltungen am Holocaustgedenktag zulassen, unsere zentrale Kundgebung mit Herz und Verstand (!) zu unterstützen. Wir wollen uns kraftvoll zu Wort melden, unser Gemeinschaftsgefühl (!!) in der DIG stärken und erfahren, dass wir mit unserer Arbeit nicht allein (!!!) stehen.“ In den Bibelgarten der DIG sind nämlich allerherzlichst auch Deutschlands Juden eingeladen, von denen sich gleich 20 Gemeinden und Gruppen dem Aufruf angeschlossen haben – wohl in der Hoffnung, ihrerseits ein Gemeinschaftsgefühl zu erleben. Ob sie sich darüber im Klaren sind, dass von solcher Beschwörung der nationalen und europäischen Versöhnung gerade diejenigen, um die es doch zuallererst gehen sollte, die vom Angeklagten unmittelbar bedrohten jüdischen Bewohner Israels, qua geflissentlicher Nichterwähnung ausgeschlossen sind? Wie heißt es doch in den an Herz und Verstand kaum zu übertreffenden fünf Aussagesätzen, aus denen der Aufruftext besteht, und den ein repräsentativer Ausschnitt des organisierten Judentums in Deutschland unterschrieben hat? Wir zitieren sie vollständig und fragen schon einmal nach:
„Irans Präsident plant den Massenmord.“ An wem?
„Die ,Holocaust-Konferenz‘ in Teheran ist Teil seiner Vorbereitung“. Wie?
„Die Entwicklung von Atombomben und Raketen bedroht auch Europa.“ Wessen Raketen und Atombomben? Die iranischen? Die israelischen? Alle?
„Der Vergleich mit den gefährlichsten Verbrechern der Weltgeschichte ist zutreffend.“ Mit Jack the Ripper, Saddat Husserl, Hitler, Stalin oder George W. Bush und Ariel Sharon?
„Demokraten dürfen nicht schweigen.“ Johannes Gerster und Charlotte Knobloch, Angela Merkel und Frank Walter Steinmeier? Oder George W. Bush und Ehud Olmert? Oder alle miteinander?
Ahmadinedschad wäre längst vergessen und das iranische Atombombenprogramm eingestellt, wenn die gefährlichsten Politiker unser Zeit, wie Frank Walter Steinmeier, Kofi Annan, Wladimir Putin, Jacques Chirac, Javier Solana und all die anderen Demokraten, die noch nicht einmal schweigen, wenn Israels Schutz angemahnt wird, sondern hoch und heilig versichern, dem Iran niemals Gewalt androhen zu wollen, wegen Beihilfe zur vorbereiteten Vernichtung der israelischen Bevölkerung gut demokratisch durch Abwahl aus dem Amt gejagt worden wären. In diesem Fall wäre auch nicht auszuschließen gewesen, daß die Entwicklung der islamischen Bombe, die es in Pakistan ja schon gibt, auch „Europa bedroht“. Bis dahin aber steht zu befürchten, daß im Bibelgarten deutscher Israelfreude, also dem Holocaustdenkmal zu Berlin, immer auch der Mullah zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls deutscher Vereinsmeier beitragen darf, und der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, der schon seit langem Islamkritik als „Islamophobie“ bezeichnet und in die Nähe des Antisemitismus rückt, mit ihm über einen deutschen Professorenaufruf zur Selbstabschaffung Israels diskutiert.
Eine Großdemonstration, deren Initiatoren noch nicht einmal das Wort Israel in den Mund nehmen, ist der Redaktion Anlaß, am 62. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz in einer öffentlichen Veranstaltung dafür zu demonstrieren, zukünftig all den pazifistischen, im ständigen Appeasement mit demokratischen Politikern, die dem Ahmadinedschad sein Spielzeug nicht aus der Hand hauen wollen, sich spreizenden „Kritikern“ des Antisemitismus, ihre eigene Schande vorzuführen und über geeignete Mittel des Protests gegen Ahmadinedschads demokratische Wegbereiter in Europas Politik und Öffentlichkeit nachzudenken.

Die Redaktion BAHAMAS lädt ein, zu Vortrag und Diskussion am Samstag, den 27. Januar 2007 um 19:00 Uhr in das „Max und Moritz“, Oranienstraße Nr. 162 in Berlin Kreuzberg. (U-Bhf. Moritzplatz)
www.redaktion-bahamas.org
redaktion@redaktion-bahamas.org

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