Friday, February 23, 2007

Studie: Muslimische Gewaltbereitschaft unabhängig vom Einkommen

P r i n c e t o n (PRO) - Radikale Moslems sind nicht zwingend ärmer oder weniger gebildet als andere Moslems. Eher das Gegenteil ist der Fall. Dies geht aus einer Studie des Gallup-Meinungsforschungsinstitutes hervor.
Je wohlhabender und gebildeter Moslems seien, desto eher tendierten sie zu radikalen Ansichten, resümierten die Forscher. Zudem gebe es keinen signifikanten Unterschied bei den religiösen Ansichten zwischen "moderateren" und radikalen Moslems. "Jeder Politiker hat eine Theorie: dass Radikale religiöse Fundamentalisten sind; sie seien arm, ohne Hoffnung und voller Hass. Aber diese Theorien sind falsch", schrieben die Forscher laut einem Bericht der Online-Ausgabe der britischen "Times". "Wir fanden heraus, dass muslimische Radikale mehr mit ihren moderaten Brüdern gemein haben als oft angenommen. Wenn der Westen die Extremisten erreichen und die Moderaten stärken will, muss er sich zunächst bewusst werden, mit wem er es zu tun hat." In der Studie heißt es weiter, Terroristen "kidnappten" oft die Dogmen des Islam für ihre eigene Zwecke. Daraus resultiere, dass der Islam im Westen als Religion des Terrors gesehen werde. "Sie meinen oft, dass die religiöse Glut radikale und gewaltbereite Ansichten hervorruft", schreiben John Esposito, Professor für Religionswissenschaft, und Dalia Mogahed, Direktorin der Forschungsabteilung Islam am Gallup-Institut. "Aber die Daten sagen etwas anderes. Es gibt keinen signifikanten Unterschied zwischen Moderaten und Radikalen, was ihre Religiosität angeht. Tatsächlich tendieren Radikale nicht mehr dazu, an religiösen Diensten teilzunehmen, als Moderatere." Es sei "kein Geheimnis, dass viele in der muslimischen Welt an lähmender Armut und unter einem Mangel an Bildung leiden. Aber sind radikale Moslems ärmer als andere? Wir fanden heraus, dass das Gegenteil der Fall ist: es gibt in der Tat einen entscheidenden Unterschied zwischen Radikalen und Moderaten, wenn es um Einkommen oder Erziehung geht, aber es sind die Radikalen, die mehr verdienen und länger zur Schule gingen." Moslems mit radikalen Ansichten seien insgesamt zufriedener mit ihrer finanziellen Situation und ihrer Lebensqualität als Glaubensgenossen mit moderateren Ansichten.
VON: PRO 22.02.07

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