Wednesday, February 27, 2008

Zeuge: "Kofferbomber" wollte als Märtyrer sterben

Im sogenannten Kofferbomber-Prozess vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht (OLG) ist der Angeklagte am Mittwoch von Zeugen erneut belastet worden. Ein früherer Mitstudent sagte über die religiöse Einstellung des angeklagten Libanesen Youssef el-Hajdib, dieser habe sich nach eigenen Worten immer gewünscht, einmal als Märtyrer zu sterben. Auch den Terroristenführer Osama Bin Laden habe er bewundert.
Der Tod des Terroristen Abu Mussab al-Sarkawi habe el-Hajdib "sehr weh" getan, berichtete der 24-jährige Student. Nach Aussage des Mannes war an el-Hajdib zu Beginn des Studiums zunächst "nichts Auffälliges" gewesen. Doch als el-Hajdibs Bruder im Libanon-Krieg gestorben sei, habe er sich im Sommer 2006 zurückgezogen und kaum noch mit seinen Kommilitonen gesprochen.
El-Hajdib wies die Aussage zurück, ein Bewunderer Bin Ladens zu sein. Ziel der fehlgeschlagenen Anschläge sei es gewesen, dass die Menschen "politisch aufwachen" sollten. Der Angeklagte hatte früher in dem Verfahren betont, dass er die Sprengsätze bewusst sabotiert habe. Am Nachmittag sollte die Zeugenbefragung zur religiösen Einstellung des Angeklagten mit dessen früherer Lehrerin am Studienkolleg Kiel fortgesetzt werden.
(ddp)

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