Friday, November 30, 2012

Auch deutsche Islamisten stehen bereit für den Kampf gegen die EU-Mission

Der westafrikanische Staat Mali wird zu einem Ziel für Gotteskrieger aus Deutschland und Europa. Nach Erkenntnissen des Geheimdienstes sind die Islamisten bereit, gegen eine mögliche EU-Ausbildungsmission in dem Land zu kämpfen. "Personen aus Deutschland" hätten "vereinzelt Interesse gezeigt", sich gegebenenfalls einem Heiligen Krieg in Mali anzuschließen, heißt es in einer Analyse des Bundesnachrichtendiensts (BND), die der FTD vorliegt. Um sich auf eine internationale Militärintervention vorzubereiten, rekrutiere die Terrorgruppe al-Kaida im Islamischen Maghreb (Aqmi) verstärkt ausländische Kämpfer. Darunter seien auch einzelne Freiwillige aus Europa. Der BND erwartet, dass Aqmi auch die geplante EU-Mission ins Visier nehmen würde - selbst wenn die Europäer keine Kampftruppen schicken, sondern nur Malis Armee für den Kampf gegen die Gotteskrieger ausbilden. Westliche Staaten würden "als Antreiber hinter der geplanten afrikanischen Militärintervention in Mali" gesehen, so die Experten. Sie gehen davon aus, dass al-Kaida in diesem Fall wahrscheinlich dazu aufrufen werde, "den Feind nach eigener Maßgabe überall anzugreifen".
Die BND-Analyse belegt, dass auch eine reine Ausbildungsmission hohe Risiken für die EU-Soldaten birgt. Um Sorgen zu dämpfen, dass die Bundeswehr in einen Wüstenkampf mit Terroristen verwickelt werden könnte, hat die Bundesregierung den Einsatz von Kampftruppen strikt ausgeschlossen. Berlin hält zudem eine Ausbildung der malischen Soldaten in einem sicheren Nachbarland für möglich. Die EU-Partner und Malis Regierung befürworten aber nach FTD-Informationen ein Training in Südmali.

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