Sunday, January 06, 2013

Simon-Wiesenthal-Zentrum: “Augstein sollte sich entschuldigen!”

Das Simon-Wiesenthal-Zentrum in Los Angeles steht zu seiner Entscheidung, den Verleger Jakob Augstein einen Antisemiten zu nennen. In einem heutigen Interview mit der Wochenzeitschrift DIE ZEIT, bekräftigte der stellvertretende Direktor des SWZ, Rabbi Abraham Cooper, nochmals diesen Vorwurf. Stein des Anstoßes und Grund für die Überhitzung vieler Gemüter in den letzen Tagen, war die kürzliche Veröffentlichung der Liste der “zehn schlimmsten antisemitischen Beleidigungen für 2012” mit Jakob Augstein auf Platz 9.
Die Liste, die seit 2010 vom Simon-Wiesenthal-Zentrum einmal im Jahr herausgegeben wird, soll “eine weltweite Momentaufnahme sein und zeigen, wo und wie Antisemitismus massenkompatibel wird“, so Cooper, der sich sicher ist, dass Augstein die Grenze zur “bloßen” Kritik an der israelischen Politik deutlich übertreten hat. Auf die Frage der ZEIT, wo er diese Grenze ziehe, antwortet Rabbi Cooper mit dem 3D-Test von Natan Sharansky, einem bewährten und zuverlässigen Werkzeug, um antisemitische Tendenzen zu entlarven. Die sogenannten drei D’s, also “Doppelmoral“, “Dämonisierung” und “Delegitimierung“, zwingen den Antisemitismus seine harmlosere Schale der Israel-Kritik abzulegen und seinen wahren Kern zu offenbaren. “Diese Grenzen der drei D’s überschreitet Jakob Augstein konsequent!“, fährt Rabbi Cooper fort und nutzt auch gleich die Gelegenheit, um mit dem hartnäckigen Gerücht aufzuräumen, der Autor Henryk Broder hätte irgendetwas mit dieser Entscheidung zu tun gehabt.
Maßgeblich daran beteiligt, wer auf die Liste im jeweiligen Jahr gesetzt wird, sind außer dem Rabbi noch fünf weitere Leute, die alle Mitarbeiter des SWZ sind. Broder stellte zu keinem Zeitpunkt einen Einfluss dar und das Komitee zur Entscheidungsfindung hatte vorher auch nicht mit ihm gesprochen, bestätigt Rabbi Cooper und fordert zum Schluß eine deutliche Entschuldigung Augsteins “bei dessen Lesern und dem jüdischen Volk“.
world-media-watch

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