Monday, March 24, 2014

Die Zweifel der Monika Bolliger

Monika Bolliger, für die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) ungefähr das, was Susanne Knaul für ihre taz, schreibt in einem Stück über einen Konkurrenten des “Palästinenserpräsidenten” Abu Mazen, “am Wochenende erschoss die israelische Armee in einer Verhaftungsaktion in Jenin drei Palästinenser, die sie mit militanten Aktivitäten der Hamas in Verbindung bringt.”
Nun ist Monika Bolliger bekannt dafür, daß sie ganz besonders sorgsam abwägt, was für ihre Leserinnen und Leser wichtig sein könnte und was unnötig. Und hier scheint ihr die Sicht der “palästinensischen” Seite überflüssig. Konnte Monika Bolliger keine “palästinensische” Zeugen finden oder wollte sie keine zitieren, weil dann ihre quellenkritische Formulierung als das aufflöge, was sie ist?
Es ist nämlich keineswegs bloß die israelische Armee, die erklärt, daß die Getöteten “mit militanten Aktivitäten der Hamas in Verbindung” standen; bei den “palästinensischen” Maan News etwa ist nicht nur nachlesbar, “three Palestinian militants were killed”, sondern auch die Information zu finden, wie weitere “militants” darauf reagierten:
“In a joint statement, Hamas’ military wing al-Qassam Brigades, Fatah’s al-Aqsa Martyrs’ Brigades, and Islamic Jihad’s al-Quds Brigades threatened a ‘painful’ retaliation against Israel.”
Wo Monika Bolliger mit ihrer Formulierung einfach Zweifel säen will an der Glaubwürdigkeit der israelischen Armee, wird deren Darstellung von um ihre terroristischen Mitstreiter trauernden “Palästinensern” bestätigt. Die israelischen Streitkräfte haben nicht wahllos “Palästinenser” getötet und sich danach eine billige Rechtfertigung ausgedacht, sondern Terroristen – notgedrungen – neutralisiert.
Die hatten sich selbst “mit militanten Aktivitäten [..] in Verbindung” gebracht und könnten noch leben, hätten sie sich nicht mit Waffengewalt einer Festnahme widersetzt. Doch das, nun, das muß nach Ansicht Monika Bolligers offenbar niemand wissen.
tw24

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