Saturday, September 20, 2014

Das unheimliche Netzwerk des Schweizer Scheichs

 Konvertierte mit 16 Jahren zum Islam: Nicolas Blancho, Präsident des Islamischen Zentralrats der Schweiz
Gemässigte Muslime weltweit verurteilen das brutale Regime der Terroristen des Islamischen Staats (IS). In der Schweiz veröffentlichten Muslime und Juden vergangene Woche eine gemeinsame Erklärung, sprachen sich klar gegen Gewalt aus. Nicht unterzeichnet hat der Islamische Zentralrat der Schweiz (IZRS). Die Verantwortlichen der radikalen Muslimorganisation mit Sitz in Bern tun sich seit jeher schwer damit, sich von religiösen Fanatikern zu distanzieren – und bleiben deshalb bei nationalen Bündnissen meist aussen vor. Ganz anders auf internationaler Ebene. Bei islamischen Hardlinern im Nahen Osten und auf dem Balkan geniesst der Zentralrat mit seinem Präsidenten Nicolas Blancho (31) grosses Ansehen. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hat sich Konvertit Blancho, der sich mit dem Titel «Sheikh» schmückt, in den letzten Jahren beste Kontakte zu einflussreichen und finanzkräftigen Akteuren in der islamischen Welt aufgebaut. Blancho ist dort, wo das Geld ist: vor allem in den Golfstaaten Katar und Kuwait. Durch ihre reichen Partner sichern sich die Zentralrats-Vorstände die nötigen finanziellen Mittel, um den Steinzeit-Islam in der Schweiz zu verbreiten. Das jährliche Budget des IZRS dürfte sich auf mehrere Hunderttausend Franken belaufen. Erst kürzlich bezog der Verein neue, grössere Büros in einem Berner Industriequartier. Bewusst hält er die genaue Adresse geheim. Die Zahl der Mitglieder steigt ständig: Ende Juni waren es bereits über 3100. Diesen bietet der IZRS kostenlose Rechtsberatung an, Interessierte können an zwei Terminen im Monat zum Islam konvertieren. Recherchen von SonntagsBlick zeigen, wie gross das Netzwerk der islamischen Fundamentalisten ist – und mit wem sie geschäften. Insgesamt neun Vereine hat Nicolas Blancho, der fliessend Arabisch spricht, in den letzten Jahren gegründet und ins Handelsregister eintragen lassen. Sie alle haben ihren Berner Sitz bei jener Baufirma, bei welcher der Islamische Zentralrat registriert ist. Die Vereine haben Namen wie Pro Populus Hauran, Internationale Union der Koranrezitoren und Internationaler Islamischer Kooperationsrat. Über sie kann Blancho in den reichen Golfstaaten Geld sammeln. Sie sind auf ausländische Geldgeber ausgerichtet. So kostet die Mitgliedschaft teilweise 1000 US-Dollar jährlich. Ein Blick ins Handelsregister zeigt, wer die Mitglieder sind. Eines von ihnen wurde Anfang September im Kosovo verhaftet: Shefqet Krasniqi (48). Der Imam der Grossen Moschee in Pristina sitzt mit Blancho im Vorstand des Vereins Association des Savants Musulmans (ASM) mit Sitz in Bern. Die kosovarische Staatsanwaltschaft wirft Krasniqi und 14 anderen Verhafteten Terrorismus vor, dazu Bedrohung der verfassungsgemässen Ordnung und Hasspredigten. Über Ismail Imad Eldin Bakri hat der Zentralrat eine grosse Nähe zu Extremisten. Bakri, ein Niederländer, sitzt mit Blancho ebenfalls im Vorstand der ASM, ausserdem im Internationalen Islamischen Koopera­tionsrat und in der Union der internationalen humanitären Organisationen – alles Vereine, die an derselben Adresse wie der IZRS registriert sind. Bakri ist geschäftlich in England tätig. Am Sitz seiner Firma ist ein Web-TV-Sender angemeldet, auf welchem gefürchtete Imame den Hass gegen Andersgläubige predigen. Der Katari Abdulaziz Abdulrahman, der Anfang September mit Blancho zwei neue Wohl­tätigkeitsorganisationen gegründet hat, ist seit 2002 Vorsitzender der staatlichen Qatar Charitable Society (QCS). Terrorfürst Osama Bin Laden (1957–2011) soll diese Organisation als einen Kanal bezeichnet haben, durch den Geld an Al Kaida floss. Imam Adel Hassan Hamad, der mit Blancho im Vorstand der ASM sitzt, wurde es in seinem Heimatland Bahrain verboten, in Moscheen Predigten zu halten. Er hatte sich dezidiert gegen den Bau einer katholischen Kirche in Bahrain ausgesprochen. Kein Unbekannter ist Umaamah Adnan, der ebenfalls im Vorstand der ASM einsitzt: Er gilt als Gehilfe des libanesischen Salafisten Dai al-Islam Shahhal. Dieser spricht sich zwar gegen IS aus, träumt gleichzeitig aber selber von einem Kalifat im Libanon. Zum Aufbau seiner Organisation soll er über eine Million Dollar von RIHS erhalten haben, einer Organisation, die sowohl in der Schweiz als auch in den USA auf der schwarzen Liste von Terrorfinanzierern steht. Blancho und der Islamische Zentralrat wollten zu ihren Partnern keine Auskünfte geben. Auf der Homepage des Zentralrats aber fordert Nicolas Blancho die Freilassung des verhafteten Imams Shefqet Krasniqi. Die Vorwürfe gegen ihn seien haltlos: «Seine wie die Verhaftung anderer Würden­träger ist eine Schande.» Nicolas Blancho bestreitet, dass über die Vereine Geld an den Islamischen Zentralrat fliesst. Alle Vereine seien Zweigniederlassungen, gegründet auf Wunsch der jeweiligen Präsidenten im Ausland.
 blick.ch

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