Thursday, December 04, 2014

Schweiz: Nach einer Razzia wurde den Betreibern der Moschee gekündigt

 
Die Spuren eines mutmasslichen IS-Terroristen führen an die Bleichestrasse 32 nach Veltheim in den 1. Stock eines Gewerbehauses (Foto), wo noch heute ein Sportgeschäft und die Arbeitsintegration Winterthur eingemietet sind. Zwischen 2004 und 2008 hatte dort auch der Islamische Jugendverein (IJV) seinen Sitz. Auf rund 1000 Quadratmetern Fläche betrieb dieser dort Schulräume, einen Kraftraum, einen Coiffeursalon und auch eine Moschee. Gemäss der «SonntagsZeitung» soll dort, in der «Arrahma» (arabisch Barmherzigkeit), ab 2006 auch der damals 22-jährige Asylsuchende Hassan* und der libysche Prediger Abu Mohammed verkehrt sein. Dieser habe radikale Muslime aus aller Welt empfangen und Geld für den Aufstand gegen die US-Truppen im besetzten Irak gesammelt. Hassan ist inzwischen inhaftiert. Die Staats- anwaltschaft ermittelt wegen Verdachts auf geplante IS-Terror- anschläge in Europa gegen ihn. Der Islamische Jugendverein hat sich längst aufgelöst. Dem «Landboten» liegen dessen Vereinsstatuten und damaliger Mietvertrag vor. Die Statuten sind eher unverbindlich gehalten. In der Moschee sollten Messen gehalten, in den Schulräumen Deutsch, «andere Sprachen» und islamische Kultur unterrichtet werden. Der Mietvertrag hält explizit fest: «Keine Politik.» Zwischen 2004 und 2006 war der IJV Untermieter der städtischen Asylkoordination. Wegen Rekursen hatte die damalige Sozialvorsteherin Maja Ingold (EVP) das dort geplante Kurszentrum für Asylsuchende aufgeben müssen. Mit dem IJV fing man die laufenden Mietkosten wieder auf. Ab 2006 kriegte der Verein einen eigenen Vertrag. «Sie hatten gute Referenzen und einen sauberen Leumund», sagt Jacques Bodenmüller, der Mitbesitzer der Liegenschaft. Der damalige IJV-Präsident Serhat G.* sei sehr sympathisch, anständig und nett gewesen. Klagen der Nachbarn seien bei der Verwaltung keine eingegangen. Dennoch kam es zur plötzlichen Kündigung per Oktober 2008. Die Verwaltung hatte eine Hausdurchsuchung verlangt. Dabei nahmen die Stadt- und die Kantonspolizei fünf abgewiesene Asylsuchende aus Algerien und dem Jemen im Alter zwischen 24 und 44 Jahren fest. Vier davon mussten sich auch wegen Hehlerei verantworten. Neben dem begründeten Verdacht, dass beim IJV regelmässig illegal Leute übernachteten, kam hinzu, dass der Coiffeursalon und der Fitnessraum erst im Nachhinein bewilligt wurden.
 landbote

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