Friday, January 16, 2015

Vom Regen in die Traufe?

Am vergangenen Wochenende blieb erstmals seit der Befreiung Frankreichs von der deutschen Besatzung die Pariser Große Synagoge geschlossen, in Belgien und den Niederlanden fällt eine Woche später der Unterricht an jüdischen Schulen aus.
Was in der vergangenen Woche in Frankreich geschehen ist, scheint nur der vorläufige Höhepunkt dessen zu sein, was sich im Sommer mit gewalttätigen antisemitischen Aufmärschen auf Europas Straßen angekündigt hat: eine Welle judenfeindlicher Gewalt.
Während “Antisemitismusforscher” wie Wolfgang Benz jede neue “Qualität” der Judenfeindschaft leugnen oder andere gar erklären, “Muslime sind die neuen Juden”, bereiten islamistische Schläfer neue Anschläge auch und gerade gegen Juden vor.
Wer behauptet, jüdisches Leben in Europa sei sicher, macht sich und denen, die solchen Aussagen Glauben schenken sollen, etwas vor. Lädt der um eine Wiederwahl werbende Benjamin Netanjahu Juden ein, nach Israel zu emigrieren, ist das nicht nur Wahlkampf.
Europa kann “seine” Juden nicht schützen, es will sie womöglich auch gar nicht schützen: Noch während in der vergangenen Woche islamistische Gangster Juden als Geiseln in ihrer Gewalt hatten, diskutierten “Experten” über “Islamophobie”.
Ist es allerdings klug, europäischen Juden eine Zukunft als “Siedler” anzubieten, wie es der israelische Bauminister Uri Ariel tat? “‘There is no doubt that the Jews of France feel a deep identity with the settlement movement in the West Bank,’ Ariel wrote.”
Nun spricht nichts gegen jüdisches Leben in den umstrittenen Gebieten. Gleichwohl aber scheint es doch ein wenig unfreundlich, vor Gewalt Flüchtende in eine Gegend zu locken, in der der Terror noch eher und häufiger zuschlägt als in Israel oder eben in Europa.
 tw24

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