Monday, March 23, 2015

Schwedens Außenministerin als Feind des Propheten beschimpft

Von Ingrid Carlqvist und Lars Hedegaard
Ganz offensichtlich war der schwedischen Außenministerin nicht klar, dass, als sie Gebräuche der islamischen Scharia kritisierte – wie etwa tausend Peitschenhiebe für einen Blogger oder die Misshandlung von Frauen –, sie als jemand wahrgenommen wurde, der sich gegen den Islam stellt.
Es scheint in der schwedischen Regierung einen echten, aber nichtsdestoweniger besorgniserregenden Mangel an Wissen über den Islam und islamische Angelegenheiten zu geben.
"Was sie sagt, macht keinen Unterschied. Im Islam steht es allein Muslimen zu, darüber zu urteilen, ob jemand ihre Religion kritisiert hat oder nicht." — Johannes J.G. Jansen, Buchautor und Islamhistoriker.
Aus Sicht der Muslime ist jeder Verstoß gegen das Gesetz der Scharia, jede Kritik an ihm oder an der Verpflichtung der Muslime, Dschihad [Krieg im Dienst des Islam] zu führen, ein Verstoß gegen ihre Religionsfreiheit.
Es ist den Muslimen auferlegt, die Nichtmuslime zu "terrorisieren". Doch wenn ihnen das gelingt, beschuldigen Vertreter des Islam seltsamerweise die verängstigten Opfer, sie litten unter "Islamophobie", und verlangen, dass westliche Behörden Leute, die von diesem "psychischen" Gebrechen betroffen sind, verurteilen und verfolgen.
Es deutet nichts darauf hin, dass Margot Wallström und andere Mitglieder der schwedischen Regierung und des politischen Establishments von Angst getrieben sind. Sie wissen nichts darüber, worum es im orthodoxen Islam geht, und glauben offenbar, dass die Religion gütig und friedlich sei, jedoch unglücklicherweise von bösen Männern gekapert oder falsch ausgelegt wurde.
Wie vorhergesagt, hat die Kritik der schwedischen Außenministerin Margot Wallström an den "mittelalterlichen" Zuständen in Saudi-Arabien in großen Teilen der islamischen Welt Zorn entfacht – gegen sie und das Land, das sie repräsentiert.
"In der islamischen Welt ist die Kritik an Wallström fast einhellig", schrieb die schwedische Tageszeitung Dagens Nyheter am 19. März – etwa 30 islamische Staaten hätten sich von Wallströms Äußerungen distanziert. Die Arabische Liga hat sie für ihre Kritik an der Missachtung der Menschenrechte in Saudi-Arabien verurteilt. Am Samstag wurde sie von der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC), die 57 arabische und islamische Staaten und die Palästinenser repräsentiert, beschuldigt, "Saudi-Arabien, seine gesellschaftlichen Gepflogenheiten, sein Rechtssystem und seine politischen Institutionen verunglimpft" zu haben.
Dagens Nyheter zitiert die an den Universitäten Stockholm und Lund lehrende Nahostexpertin Marianne Laanatza mit den Worten, Schwedens Probleme könnten eskalieren. Der Nahostanalyst Per Jönsson vom Außenpolitischen Institut in Stockholm wies darauf hin, dass die Reaktion der OIC bedeute, dass fast die gesamte islamische Welt – schiitische Staaten und Länder in Südostasien inbegriffen – sich von Schweden abwende. Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate haben bereits ihre Botschafter aus Schweden abberufen; andere könnten diesem Beispiel folgen, fürchtet Per Jönsson.
Als Reaktion darauf hielt Wallström am 19. März ein Krisentreffen mit Vertretern von rund 30 schwedischen Unternehmen ab, die Geschäftsinteressen in der Golfregion haben. Als dieser Artikel verfasst wurde, war noch unbekannt, zu welchem Ergebnis die Gespräche geführt haben. Saudi-Arabien hat bereits angekündigt, Vertretern schwedischer Firmen keine Einreisevisa mehr auszustellen. Die betroffenen Unternehmen, das ist nicht zu übersehen, stecken in großen Schwierigkeiten.
Es ist offenkundig, dass der schwedischen Außenministerin nicht klar war, dass, als sie Gebräuche der islamischen Scharia kritisierte – wie etwa tausend Peitschenhiebe für einen Blogger oder die Misshandlung von Frauen –, sie als jemand wahrgenommen wurde, der sich gegen den Islam stellt.
Die Ignoranz der schwedischen Regierung zeigte sich sehr deutlich, als Gatestone Margot Wallströms Pressesprecher Erik Boman anrief.
Gatestone fragte, ob er wisse, dass Praktiken wie die Todesstrafe für Blasphemie, Auspeitschung oder das Verbot für Frauen, ein Auto zu lenken, auf dem Koran basieren. Nein, das wisse er nicht, sagte er. Auch von der Kairoer Deklaration über Menschenrechte im Islam von 1990 hatte er noch nie gehört – darin wird verfügt, dass alle Menschenrechte einzig auf das Gesetz der Scharia gegründet sein dürfen; Menschenrechte wie sie in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 festgeschrieben sind, werden abgelehnt.
Veronica Nordlund von der Pressestelle des schwedischen Außenministeriums sagte Gatestone, dass sie von der Kairoer Erklärung gehört habe, dass sie aber glaube, dass Saudi-Arabien die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte unterzeichnet habe. Tatsächlich hat Saudi-Arabien das nicht getan. Es enthielt sich, da die Erklärung das Gesetz der Scharia verletze.[1]
Nimmt man alles zusammen, dann entsteht der Eindruck, dass es in der schwedischen Regierung einen echten, aber nichtsdestoweniger besorgniserregenden Mangel an Wissen über den Islam und islamische Angelegenheiten gibt.
Der bekannte niederländische Islamexperte Professor Johannes "Hans" J.G. Jansen – Autor einer wichtigen Biographie Mohammeds – sagt, er glaube nicht, dass Margot Wallström wisse, in was sie sich verstrickt habe.
"Das ist unmöglich", antwortet Professor Jansen auf die Frage, ob die schwedische Außenministerin die saudischen Scharia-Praktiken wie die Auspeitschung kritisieren und sie "mittelalterlich" nennen könne, ohne den Islam zu beleidigen.
Gatestone: "Aber sie sagt doch jetzt, dass es nicht ihre Absicht gewesen sei, den Islam zu beleidigen."
Jansen: "Was sie sagt, macht keinen Unterschied. Im Islam steht es allein Muslimen zu, darüber zu urteilen, ob jemand ihre Religion kritisiert hat oder nicht. Aus muslimischer Sicht ist es die größte Sünde der Außenministerin, dass sie die saudischen Praktiken als ,mittelalterlich' bezeichnet hat. Muslime verwenden den Begriff nie, wenn sie über sich selbst sprechen. Sie benutzen ihn nur mit Bezug auf andere Teile der Welt, etwa Europa. Die Saudis betrachten sich selbst als die Erben und Wächter des Goldenen Zeitalters des Islam im 7. Jahrhundert, und dieses darf man nicht als mittelalterlich bezeichnen."
Aus Sicht der Muslime sei jeder Verstoß gegen das Gesetz der Scharia, jede Kritik an ihm oder an der Verpflichtung der Muslime, Dschihad [Krieg im Dienst des Islam] zu führen, ein Verstoß gegen ihre Religionsfreiheit, so Jansen.
Dasselbe gelte für die Pflicht der Muslime, Angst und Schrecken unter den Nichtmuslimen zu verbreiten. Jansen verweist auf die achte Sure des Koran, Vers 60:
"Und rüstet wider sie, was ihr nur vermögt an Streitkräften und berittenen Grenzwachen, damit in Schrecken zu setzen Allahs Feind und euren Feind und außer ihnen andere, die ihr nicht kennt; Allah kennt sie. Und was ihr auch aufwendet für Allahs Sache, es wird euch voll zurückgezahlt werden, und es soll euch kein Unrecht geschehen."
Mit anderen Worten: Es ist den Muslimen auferlegt, die Nichtmuslime zu "terrorisieren". Doch wenn ihnen das gelingt, beschuldigen Vertreter des Islam seltsamerweise die verängstigten Opfer, sie litten unter "Islamophobie", und verlangen, dass westliche Behörden Leute, die von diesem "psychischen" Gebrechen betroffen sind, verurteilen und verfolgen.
Es deutet allerdings nichts darauf hin, dass Margot Wallström und andere Mitglieder der schwedischen Regierung und des politischen Establishments von Angst getrieben sind. Sie wissen nichts darüber, worum es im orthodoxen Islam geht, und glauben offenbar, dass die Religion gütig und friedlich sei, jedoch unglücklicherweise von bösen Männern gekapert oder falsch ausgelegt wurde.
Als wenn es noch eines Beweises für Schwedens Nichtbegreifen bedurft hätte, trat Margot Wallström am 20. März im schwedischen Parlament ans Rednerpult und beteuerte, dass sie keine Absicht habe, den Islam zu kritisieren. Die schwedische Regierung, sagte sie, wird "die Beziehungen, die Schweden mit Saudi-Arabien seit Jahren hat, beschützen und weiterentwickeln … Wir haben den größten Respekt vor dem Islam als einer Weltreligion und vor seinem Beitrag zu unserer gemeinsamen Zivilisation."

Schwedens Außenministerin Margot Wallström wollte die Arabische Liga über Menschenrechte belehren. Saudi-Arabiens König Salman war not amused. (Foto: Wikimedia Commons)


Wallström und ihrer Regierung steht nun die Überraschung ihres Lebens bevor. Die gutherzige Außenministerin befindet sich plötzlich in der Situation, in der ganzen muslimischen Welt als ein Feind des Propheten verurteilt zu werden. Es ist jetzt von entscheidender Bedeutung, wie Wallström gedenkt, sich von der unerwünschten Rolle eines der am meisten angefeindeten Beleidiger des Islam zu befreien.
Wird sie ihre Kritik an den Auspeitschungen und der Frauenfeindlichkeit Saudi-Arabiens zurücknehmen und verkünden, dass es nie ihre Absicht war, die großartige saudische Nation und ihre Kultur zu beleidigen? In diesem Fall würde sie Schwedens Anspruch, eine "moralische Supermacht" mit einer auf Menschenrechten und Feminismus basierenden Außenpolitik zu sein, einen verheerenden Schlag versetzen.
Oder wird sie zu ihren Worten stehen und akzeptieren, dass Schweden – und jedes andere Land in Europa, das behauptet, für humanistische Werte und den Vorrang der Menschenrechte zu stehen – sich auf ein Debakel gefasst machen kann, welches das übertreffen könnte, was Dänemark während der Mohammed-Cartoon-Krise 2005/2006 erlebte?
Immer mehr Beobachter halten es für wahrscheinlich, dass Wallström zurücktreten wird und dass Schweden sich in eine globale Rolle wird fügen müssen, die seinem Wissen über das Weltgeschehen angemessener ist.
gatestoneinstitute

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