Tuesday, March 10, 2015

Schweizer Satiriker fordert: Der ganze Koran muss neu geschrieben werden


Gut daran Tat die Redaktion von Sandra Maischberger, nicht die üblichen Talk-Verdächtigen einzuladen, sondern den Schweizer Kabarettisten Andreas Thiel (Foto) und den Berliner Moscheevorstand, Ender Cetin. Thiels pinker Irokese ist genauso spitz wie seine Thesen: Der Koran sei ein einziger Aufruf zur Gewalt, eine Anleitung für Krieg und Unterdrückung, der Prophet Mohammed ein Sklaventreiber, Massenmörder, Kinderschänder. Thiel tritt nur noch unter Polizeischutz auf und bekommt Morddrohungen. Vielleicht auch für Sätze wie diesen: „Der Koran muss geändert werden, die Muslime brauchen eine Reformation. Er hat den Koran dreimal gelesen, zitiert immer wieder Textstellen („Wer dieses Buch und Mohammed kritisiert, muss umgebracht werden.“ ), um seine These von der islamischen Reformation zu belegen. Dagegenhalten kann nur der Berliner Moscheevorstand Ender Cetin, ein aufgeklärter Muslim, der für einen modernen Islam streitet und ihn als Religion der Barmherzigkeit und des Friedens verstanden wissen will. Er greift Thiel an: „Sie sind wie ein Hassprediger, weil sie Muslime in ihrer Religion verletzen. Sie tun dasselbe, was wir den Salafisten vorwerfen: Buchstabengetreue Auslegung des Islam.“ Er argumentiert: Man müsse den Koran lesen und interpretieren lernen. Auf Thiels Rückfrage, was es denn am Aufruf zu töten zu interpretieren gebe, findet allerdings auch er kein stichhaltiges Argument mehr. Stattdessen wirbt er für Verständnis für Muslime in Deutschland: Sie müssten befürchten als Täter abgestempelt zu werden und hätten gleichzeitig Angst davor, Opfer von Anschlägen zu werden. Sie tragen also eine doppelte Last, sagt Cetin. Er will so sehr um Verständnis für den aufgeklärten Teil seiner Religion werben, dass er schon wieder naiv wirkt. Die Realität fährt ihm in seiner Heimatstadt Berlin gegen den Karren: Dort hat ein Hassprediger in einer Moscheen die vollkommene sexuelle Unterwerfung der Frau gefordert.
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