Wednesday, June 24, 2015

Nach Protesten: Bayerisches Fernsehen streicht Ramadan-Logo

Das Bayerische Fernsehen hat ein Ramadan-Logo mit dem islamischen Halbmond aus seinen Sendungen entfernt. Zuschauer hatten sich zuvor massiv über die vermeintliche „Anbiederung an den Islam“ beschwert. Seit dem 20. Juni zeigt das Bayerische Fernsehen regelmäßig Beiträge über den islamischen Fastenmonat Ramadan. Eine Sprecherin des Senders bezeichnet dies gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) als „Zeichen der Anerkennung“ gegenüber muslimischen Mitbürgern. Auch allen anderen Zuschauern solle ein breites Wissen über den Ramadan vermittelt werden, da das Denken über Kultur und Religion oftmals von Vorurteilen beherrscht sei.
Am Mittwoch teilte der Sender mit, während der Sendungen zum Ramadan auf die Einblendung eines Logos mit dem Schriftzug „Ramadan“ und dem islamischen Halbmond zu verzichten. Auf der Facebook-Seite des Senders hatten Zuschauer über mehrere Tage in teils "beleidigenden" Worten ihr Unverständnis über das Logo geäußert und dem Sender vorgeworfen, sich vor dem Islam zu beugen und einer „Islamisierung“ Vorschub zu leisten. Der Sender reagierte mit ausführlichen Antworten auf die meisten Kommentare und machte unter anderem darauf aufmerksam, sich zu Feiertagen auch der christlichen oder jüdischen Religion zu widmen und beispielsweise Ostergottesdienste zu übertragen.
Mehrere Zuschauer erklärten dennoch, den Sender künftig zu boykottieren. „Wir haben gemerkt, dass die Zuschauer auch beim Zuschauerservice anrufen und sich fragen und wundern“, sagte die Sendersprecherin. An den Programmbeiträgen zum Ramadan werde aber unverändert festgehalten. Es solle verhindert werden, dass die Diskussion um das Logo die inhaltliche Auseinandersetzung überschatte.

Kritik auch aus der Politik

 Nach Informationen der dpa soll es auch in der Fraktionssitzung der CSU am Mittwoch zu Kritik am Ramadan-Logo des Bayerischen Fernsehens gekommen sein. Teilnehmer hätten einen Protestbrief an Ulrich Wilhelm, den Intendanten des Bayerischen Rundfunks, gefordert. 

 pro-medienmagazin

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