Monday, May 30, 2016

Kassel - Calden: Auseinandersetzungen in Erstaufnahmeeinrichtung -- Gruppe ging auf Sicherheitspersonal los

Am gestrigen Sonntag kam es zu zwei Polizeieinsätzen in der Erstaufnahmeeinrichtung in Calden. Im ersten Fall attackierte eine größere Gruppe Asylbewerber die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes und im zweiten Fall schlugen sich zwei Frauen gegenseitig bei der Essensausgabe. Insgesamt verletzten sich acht Personen.

Dem Streit am gestrigen frühen Nachmittag gingen Unstimmigkeiten bei der Essensausgabe am Abend zuvor voraus. Wie die Beteiligten berichteten und auf Videoaufzeichnungen zu sehen war, eskalierte dieser Streit am Sonntag im Nachhinein, als ein 20 Jahre alter Flüchtling aus einer Gruppe von etwa 25 Personen heraus einen Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes mit Essen bewarf. Anschließend schlug er den 32-jährigen Security-Mitarbeiter ins Gesicht und verletzte ihn dabei leicht. Einige Minuten später ist dieselbe Gruppe am Hintereingang der Essensausgabe aufgetaucht. Die Flüchtlinge hatten sich mit Holzlatten und Eisenstangen bewaffnet und rannten auf den Hintereingang zu, um das Sicherheitspersonal zu attackieren. Bei dem Versuch, sich diesem Angriff zu entziehen und fluchtartig in das Gebäude zu gelangen, verletzten sich sechs Personen. Die Angreifer ließen daraufhin von ihrem Vorhaben ab und zogen sich in die Unterkunft zurück. Als die zwischenzeitlich alarmierte Polizei mit mehreren Funkstreifenwagen eintraf, hatte sich die Lage wieder entspannt. Anhand der Videoaufzeichnungen konnten fünf Angreifer identifiziert werden. Es erfolgten erkennungsdienstliche Behandlungen dieser Tatverdächtigen. Gegen sie wird nun wegen Verdachts des Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Weiterer Einsatz am Abend

Am frühen Abend kam es zunächst zu einem verbalen Streit zwischen zwei Frauen, in dessen Verlauf dann eine 19-Jährige einer 21-Jährigen ins Gesicht schlug. In der Folge schlugen beide gegenseitig aufeinander ein und verletzten sich. Der gleichaltrige Bruder der 21-jährigen Frau kam seiner Schwester zu Hilfe und versetzte der Angreiferin ebenfalls Schläge und Tritte. Beim Eintreffen der zwischenzeitlich alarmierten Polizeikräfte war die 19-Jährige mit leichten Verletzungen bereits mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Die 21 Jahre alte Geschädigte wurde noch im Sanitätszelt behandelt. Auch sie transportierte anschließend ein Rettungswagen mit leichten Verletzungen in ein Kasseler Krankenhaus. Nach diesem Vorfall formierte sich eine Gruppe von etwa 30 Personen, die der Geschädigten nahesteht, und wollte den Vorfall "rächen". Mit zwischenzeitlich angeforderter Unterstützung forderten die Beamten die Gruppe auf, die Aktion zu unterlassen. Die Aggressionen richteten sich zunächst gegen den Bruder der geschädigten 21-Jährigen. In Absprache mit den Verantwortlichen des Regierungspräsidiums sollte er in eine andere Einrichtung verlegt werden. Dieser Maßnahme widersetzte er sich und musste zur Verhinderung weiterer Straftaten in das Polizeigewahrsam eingeliefert werden. Zwei weitere Männer, die ihn vorher unterstützt hatten und kurzzeitig untergetaucht waren, sind später ebenfalls in eine andere Einrichtung verlegt worden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand gibt es keinen Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen. Gegen die 19-Jährige legten die Beamten eine Strafanzeige wegen Körperverletzung vor.
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