Wednesday, November 22, 2017

Übergriff im Donaupark: "Bin hingegangen, um ein Mädchen zu vergewaltigen"

Ein afghanischer Asylwerber hat am Mittwoch im Wiener Landesgericht unumwunden zugegeben, im vergangenen Sommer im Donaupark in Missbrauchsabsicht über eine junge Frau hergefallen zu sein. "Ich bin hingegangen, um ein Mädchen zu vergewaltigen", erklärte der 25-Jährige einem Schöffensenat. Er wurde rechtskräftig zu dreieinhalb Jahren unbedingter Haft verurteilt. Am 22. Juni hatte es in der Bundeshauptstadt weit über 30 Grad. Eine 24 Jahre alte Frau wollte die Sonne genießen. Sie legte sich im Bikini auf die Papstwiese, döste vor sich hin und hörte Musik, als sie in unmittelbarer Nähe Schritte wahrnahm. Als sie die Augen öffnete, kniete ein unbekannter Mann neben ihr und drückte sie an den Schultern zu Boden. "Da hab' ich gemerkt, dass irgendwas nicht richtig läuft", schilderte die junge Frau dem Gericht. Sie wehrte sich nach Kräften und strampelte mit den Beinen, was dem Angreifer Gelegenheit bot, ihr die Beine auseinanderzudrücken. Dann legte sich der nur mit Shorts bekleidete Mann auf sie und machte sich an seinem Hosenbund zu schaffen. "Als ich gemerkt hab', dass ich allein nicht mehr rauskomm', hab' ich laut um Hilfe geschrien", erinnerte sich die 24-Jährige.Zwei junge Burschen, die sich in einiger Entfernung befanden, hörten die Hilferufe. Die beiden - ein Student und ein Schüler - eilten herbei, und vor allem dank des Älteren konnte sich die junge Frau befreien. "Ich hab' ihn in den Würgegriff genommen. Er hat nach mir getreten und mich gekratzt. Ich hab' ihn gewürgt, als gäbe es kein Morgen", schilderte der Student dem Senat. Ein Ehepaar - Touristen aus der Schweiz - schritt ebenfalls noch ein. Während der Mann die Polizei verständigte, tröstete die Frau die 24-Jährige. Die drei Männer hielten dann gemeinsam den Verdächtigen bis zum Eintreffen der Polizisten in Schach. Dieser stellte im Grauen Haus die versuchte Vergewaltigung gar nicht in Abrede: "Ich bin mit dieser Absicht aus meinem Zimmer gegangen." Als er die Frau im Bikini wahrnahm, "konnte ich meine Nerven nicht beherrschen". Ihm sei "schwindlig" gewesen: "Irgendetwas war in meinem Kopf. Hier oben war zu." Von der Vorsitzenden auf sein Sexualleben angesprochen, erklärte der 25-Jährige, er sei ein Mal monatlich ins Bordell gegangen. Der Asylwerber hatte vor seiner Festnahme 600 Euro im Monat an Sozialunterstützung bezogen. Zusätzlich griff ihm die Caritas mit 200 Euro unter die Arme.Der Afghane war vor sieben Jahren nach Österreich gekommen. Seinen eigenen Angaben zufolge machte er sich dabei zwei Jahre jünger - als am Papier Minderjähriger dürfte er sich bessere Chancen in seinem Asylverfahren ausgerechnet haben. Von der Richterin zu seinen Fluchtgründen befragt, erwiderte der 25-Jährige: "Hier kann man ruhig leben". Ihn hätten "wirtschaftliche Gründe" zum Aufbruch nach Europa bewogen. Job hätte er allerdings keinen gefunden - womöglich nicht zuletzt deshalb nicht, weil er von der Schule flog, nachdem er dort eine Mitschülerin bedrängt haben soll. "Ich hab' mir gedacht, sie kann meine Freundin werden", erklärte der Angeklagte dazu dem Gericht. Er sei zum Tatzeitpunkt betrunken gewesen und hätte an dem Tag nichts gegessen gehabt, betonte der 25-Jährige. Auf die Frage, wie er auf die 24-Jährige gekommen sei, antwortete er: "Sie ist dort gelegen. Sie hat geschlafen. Kein Mensch war in ihrer Nähe."
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