Tuesday, December 26, 2017

Vorbildwirkung

Nach der Ankündigung des amerikanischen Präsidenten Donald J. Trump, die Botschaft seines Landes in Israel in dessen Hauptstadt Jerusalem ansiedeln zu wollen, findet er erste Nachahmer, die, wie es ein entsetztes deutschsprachiges Portal formuliert, »trotz internationaler Bedenken« Jerusalem als israelische Hauptstadt anerkennen und ihre Botschaften in die Stadt verlegen wollen.
Vor zwei Tagen teilte Jimmy Morales, der Präsident Guatemalas, via Facebook mit, dem Vorbild Washingtons folgen zu wollen. Und wie israelische Medien berichten, scheinen weitere Staaten bereit, sich nach geeigneten Grundstücken in der israelischen Hauptstadt umzusehen: Neben Honduras und Togo könnten bald die Slowakei und Rumänien ihre Vertretungen in Jerusalem eröffnen.
Insgesamt sollen sogar zehn Staaten diesen Schritt zumindest erwägen, wie Tzipi Hotovely, die stellvertretende Außenministerin Israels, erkärte, ohne freilich nähere Detail verraten zu wollen. Ist es keine drei Wochen nach Donald J. Trumps Jerusalem-Erklärung wohl noch zu früh, von einem Trend zu sprechen, ist es aber doch erfreulich, daß dessen Entscheidung für etwas Bewegung sorgt.
Und davon scheint selbst Europa betroffen. Zwar unterstützt es mehrheitlich die »palästinensische« Position, nach der das Judentum keinerlei historische Beziehungen zu Jerusalem hat, doch einige Staaten widersetzen sich immerhin dieser ebenso antiisraelischen wie antisemitischen Verfälschung der Geschichte. Sie demonstrieren damit, daß Freundschaft mehr sein kann als eine leere Worthülse.
Während in Deutschland, das sich besonders enger Beziehungen zu Israel rühmt, ein vom Parteivorsitzenden zum Außenministerdarsteller beförderter Politiker sich noch immer und wieder lobt, dem jüdischen Staat »Apartheid« unterstellt zu haben, zeigen diese Staaten, was Freundschaft auch sein kann. Sie tragen aktiv zu Frieden bei, indem sie sich nicht gemein machen mit Terroristen.
https://www.tw24.net/?p=14170

1 comment:

Anonymous said...

Wo ein Staat seine Hauptstadt haben möchte sollte man doch schlicht akzeptieren. Oder hat etwa irgendein anderes Land protestiert als wir von Bonn nach Berlin umgezogen sind?