Saturday, March 17, 2018

Dänen kippen die Rundfunkgebühr

Dänemark schafft die Rundfunkgebühren ab und finanziert die öffentlich-rechtlichen Sender künftig über Steuern. Das Budget des dänischen Rundfunks (DR) soll zudem um ein Fünftel gekürzt werden. Durch die Neuregelung sparten letztlich alle Dänen Geld, so Finanzminister Kristian Jensen.Das neue Finanzierungsmodell muss sich in der Praxis erst noch beweisen: Für die Rundfunkfinanzierung soll ausdrücklich keine neue Steuer eingeführt werden. Das Geld für ein unabhängiges Radio-, TV- und Online-Angebot soll stattdessen aus der Steuerkasse kommen. Damit nicht an anderer Stelle gespart werden muss, dreht der dänische Staat an einer Stellschraube im Steuersystem: Der persönliche Steuerfreibetrag werde abgesenkt, erklärte Jensen. Dadurch soll bei der Steuererklärung der Bürger mehr Geld beim Fiskus hängen bleiben.Parallel dazu müssen die Rundfunkverantwortlichen den Rotstift auspacken und ihre Ausgaben auf einen Schlag um volle 20 Prozent kürzen. Dänische Medienvertreter reagierten entsetzt: "Das wird zweifellos über die Inhalte des dänischen Rundfunks hinausgehen und auch die Personalausstattung berühren", sagte etwa der Chef des dänischen Journalistenverbands, Lars Werge. In der dänischen Medienlandschaft ist der DR der mit Abstand größte Arbeitgeber. "Im Namen aller Kollegen bedauere ich die Konsequenzen der Initiative der bürgerlich-liberalen Regierung." Der dänische Rundfunk steuert von seinem Hauptsitz "DR Byen" im Süden der dänischen Hauptstadt Kopenhagen aus sechs TV- und zahlreiche Radioprogramme mit Spezial- und Nischenangeboten etwa für den Seewetterbericht, für Kinder- und Jugendliche oder dänische Regionalthemen. Das EU-Mitglied Dänemark mit seinen rund 5,8 Millionen Einwohnern ist nicht das einzige europäische Land, in dem über die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks diskutiert wird. 
https://www.n-tv.de/politik/Daenen-kippen-die-Rundfunkgebuehr-article20340253.html

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